Wolfsburg
Wolfsburg - die junge Autostadt
Mit der Stadt Wolfsburg wird in erster Linie der Volkswagenkonzern in Verbindung gebracht, was kaum verwundert, denn das Automobilwerk spielt in der Geschichte der Stadt eine entscheidende Rolle. In den 1930er Jahren eröffnet, ist die VW-Fertigungsstätte heute eine der modernsten weltweit. Besucher Wolfsburgs können sich in der "Autostadt", dem VW-Erlebniszentrum, selbst davon überzeugen und viel über Volkswagen und die Historie Wolfsburgs erfahren.
Die einstige "Stadt des KdF-Wagens"
Zwar wurde der Name Wolfsburg bereits im Jahre 1302 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, doch konnte zu dieser Zeit wie auch in den folgenden über 300 Jahren von einer Stadt keine Rede sein. Vielmehr handelte es sich dabei lediglich um den Sitz eines alten Adelsgeschlechts, welches in späteren Jahren an gleicher Stelle eine Wasserburg errichtete. Die eigentliche Gründung der Stadt erfolgte am 1. Juli 1938, nachdem Adolf Hitler einen guten Monat zuvor hier den Grundstein für das Volkswagenwerk gelegt hatte. Mit dem Ziel, für die Arbeiter dieser Produktionsstätte ausreichenden Wohnraum zu schaffen, sollte eine große Ansiedlung mit Stadtcharakter geschaffen werden. Ihr Name: "Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben". Die eigentliche Stadt wurde dabei auf der Gemarkung der ehemaligen Gemeindebezirke Rothehof-Rothenfelde sowie Heßlingen mit dem Wohnplatz Wolfsburg errichtet und schloss ferner einzelne Grundstücke der Ortslagen Fallersleben, Hattorf und Mörse ein. Für das Stadtzentrum wurde die Gemeinde Heßlingen ausersehen. Ganz im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie, die dem Atheismus zugetan war, sollte es im Wolfsburger Stadtgebiet keine Kirchen geben.
Rüstungsgüterproduktion und schwacher Wohnungsbau
Nachdem die Stadt schnell aus dem Boden gestampft worden und im Werk die Autoproduktion angelaufen war, erfolgte schon bald nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges eine Umstellung der Hauptfertigung auf Rüstungsgüter. Unter teilweiser Einbeziehung von Zwangsarbeitern wurden nunmehr neben Armeefahrzeugen und Ersatzteilen für Panzer auch Raketenteile hergestellt. Parallel entwickelte sich der Wohnungsbau anders als vorgesehen. So konnten von den im ersten Bauabschnitt geplanten 6.700 Wohnungen bis zum Jahr 1942 nicht mehr als 2.900 fertiggestellt werden. Mit Hilfe von Barackensiedlungen wurde in dieser Zeit versucht, Wohnraum für die Fabrikarbeiter zumindest auf einfachste Weise zu schaffen. Zum Ende des Krieges kam es zu häufigen Bombenangriffen, wobei am 11. April 1945 schließlich das Automobilwerk zu mehr als sechzig Prozent zerstört wurde.
Wolfsburger Blütezeit: Die Nachkriegsjahre
Auf Betreiben der britischen Besatzer wurde im Mai 1945 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, die "Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben" in "Wolfsburg" umzubenennen. Hergeleitet wurde der neue Name von der bereits erwähnten Wasserburg gleichen Namens. Das Volkswagenwerk entging auf Initiative eines britischen Majors der vollständigen Demontage. Stattdessen wurden dort etliche Jahre lang Aufträge der britischen Regierung ausgeführt, was der Stadt zu einem raschen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufschwung verhalf. Mit dem 1. Oktober 1951 wurde Wolfsburg aus dem Landkreis Gifhorn ausgegliedert und zur kreisfreien Stadt ernannt. In den Folgejahren erlebte die Stadt eine regelrechte Blütezeit. Im Zusammenhang mit der Vergrößerung Wolfsburgs entstand überdies ein Bedarf an Verwaltungs- und Sozialbauten sowie Handels- und Dienstleistungseinrichtungen. Auch wurden nun Kirchen errichtet und damit die Zeit der öffentlich zur Schau gestellten Gottlosigkeit beendet. Am 5. August 1955 lief im Werk der einmillionste Käfer vom Band, ein Ereignis, welches die Wolfsburger mit großem Stolz erfüllte und weiteres Wirtschaftswachstum erhoffen ließ. Auch die Einwohnerzahl stieg immer weiter an und erreichte im Jahr 1972 die 100.000er Marke. Wolfsburg war damit zur Großstadt geworden.
Die Stadt heute
Seit 1982 hat Wolfsburg einen direkten Autobahnanschluss und ist über die A 39 mit der deutschlandweit wichtigen Autobahn A 2 verbunden. Das gesellschaftliche und kulturelle Leben in der Stadt erweiterte sich mehr und mehr. Heute gibt es neben der Autostadt viele weitere Höhepunkte, wie beispielsweise die Veranstaltungen im städtischen Theater. Auch die alte Wasserburg können Interessierte noch besichtigen. In ihr sind das Stadtmuseum, der Kunstverein sowie die Städtische Galerie und das Institut Heidersberger beheimatet.
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