Solingen

Solingen - die weltbekannte Klingenstadt

Knapp 25 Kilometer südöstlich der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf befindet sich Solingen. Die kreisfreie Stadt mit ihren vielen schwarzweißen Fachwerkhäusern liegt eingebettet in eine ebenso reizvolle wie abwechslungsreiche Landschaft. Etwa 50 Prozent der Fläche Solingens ist grün. Einst zur Hanse gehörend, kann die Stadt auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurückblicken, in der die Klingen so gut wie immer eine wichtige Rolle spielten. Auch heute noch ist die Stadt an der Wupper das Zentrum deutscher Schneidwarenindustrie, hält aber darüber hinaus noch viel Sehenswertes bereit.

Fast 2.000 Jahre Stadtgeschichte

Die Geschichte Solingens reicht mehr als tausend Jahre zurück. Bereits während des Mittelalters war die Stadt weithin als Klingenstadt bekannt und geschätzt. So erfreuten sich Schwerter und Messer mit der Solinger Echtheitsbezeichnung "Me fecit Solingen" schon im 16. Jahrhundert großer Beliebtheit. Besondere Schmuckdegen und ähnliche Produkte aus den hier ansässigen Klingenmanufakturen gelangten als Staatsgeschenke an Fürsten- und Königshäuser. Solingens erste nachweisliche Erwähnung in einer Urkunde stammt von 1067. Um 1150 erfolgte dann der Bau des Grafenschlosses Burg, dem zweiten Stammschloss der Grafen und Herzöge von Berg, welche von hieraus das nach ihnen bezeichnete Bergische Land regierten. Aus den ersten Jahren des 13. Jahrhunderts stammende Dokumente weisen nach, dass die Stadt schon zu dieser Zeit über ein Klingenhandwerk verfügte. Die ersten Schleifer errichteten ihre Werkstätten an den vielen Bächen und Flüsschen im Solinger Zentrum. Knapp einhundert Jahre später organisierten sie sich in Zünften um ihren Stand zu festigen. Am 23. Februar 1374 konnten Solingens Bürger die Verleihung der Stadtrechte feiern und um 1550 erfolgte die Befestigung des Stadtzentrums durch einen Wall. Der Dreißigjährige Krieg brachte große Verwüstung in die Stadt; Schloss Burg wurde fast völlig zerstört.

Die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands

Nachdem das Bergische Land zu Anfang des 19. Jahrhunderts an Preußen gefallen war, erfolgte die Erhebung Solingens zur Kreis- und am 1. April 1896 zur kreisfreien Stadt. Im Jahre 1897 erfolgte die Einweihung der Müngstener Brücke, die seither mit 107 Metern als höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands gilt. Aufgrund der wegfallenden Absatzmärkte brachte der Erste Weltkrieg für die Stadt große wirtschaftliche Einbußen und im Rahmen des Zweiten Weltkrieges kam es zu zahlreichen Luftangriffen, bei denen die Altstadt fast vollständig zerstört wurde. Heute hat Solingen rund 160.000 Einwohner und gehört neben Remscheid und Wuppertal zum sogenannten Bergischen Städtedreieck. Ferner ist die Stadt Mitglied des Landschaftsverbandes Rheinland und damit Teil der Metropolregion Rhein-Ruhr. Neben Messern werden auch viele andere Stahl- und Metallprodukte, darunter Autofelgen und verschiedene Fahrzeugteile, in der Stadt an der Wupper hergestellt. Auch Kaffeemaschinen, Regenschirme und selbst Gummibärchen werden hier produziert. Noch immer sind mehr als über 90 Prozent aller Hersteller von Bestecken in Solingen ansässig, wobei die größeren Unternehmen ihre Erzeugnisse in aller Regel mithilfe moderner computergesteuerter Anlagen herstellen. Dennoch finden sich in der Stadt auch kleinere Schleifereibetriebe, die noch mit Wasserkraft betriebene Schleifmaschinen nutzen. So führt Solingen mit Fug und Recht seit 2012 den Namenszusatz "Klingenstadt".

Eine Stadt, die viel zu bieten hat

Neben Messern und Klingen hat Solingen aber noch manches andere zu bieten. Wanderfreunde kommen auf über 400 Kilometern markierten Wanderwegen voll auf ihre Kosten. Außerdem verfügt die Stadt über das mit 56,6 Kilometern größte Oberleitungsbussystem Deutschlands. Weltweit einzigartig ist dabei die Wende-Drehscheibe Unterburg, die allerdings nur noch für Museums- und Sonderfahrten genutzt wird. Den Besucher erwarten zahlreiche Sehenswürdigkeiten, so zum Beispiel das Deutsche Klingenmuseum, die Klosterkirche, die Sengbachtalsperre oder auch der Botanische Garten. Das Bergische Museum im restaurierten Schloss Burg, welches sogar mit einer Seilbahn zu erreichen ist, gibt seinen Gästen einen Einblick in die Stadt- und Regionalgeschichte. Von hier lässt sich auch ein großartiger Rundblick über die waldreiche Umgebung genießen.

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