Siegen

Die Geschichte der Stadt Siegen

Die Überreste eines Schmelzofens auf dem Gebiet des heutigen Siegens sind einige der ältesten des Siegerlandes. Schon in der Zeit von 500 vor bis 100 nach Christus wurde im Siegerland Erz gefördert und Eisen verarbeitet. Aber erst im Frühmittelalter, wo Siegen als Sigena 1079 erstmals erwähnt wurde, setzten die Erzförderung und Eisenverhüttung erneut ein, die noch bis 1962 bestanden. 1224 wurden die Grafen und späteren Fürsten von Nassau Miteigentümer der Stadt, die das Obere Schloss zu ihrer Residenz und zum Stammsitz des Hauses Nassau-Siegen erwählten. Im Oktober 1303 erhielt die Residenzstadt das Soester Stadtrecht und ging 1381 in den alleinigen Besitz des Hauses Nassau über. 1536 gründete Graf Wilhelm der Reiche im aufgegebenen Franziskanerkloster ein Pädagogium, das ab 1594 als Hohe Schule diente und als "Gymnasium Am Löhrtor" bis heute besteht. 1612 konvertierte Graf Johann VIII., was zum einen zur konfessionellen Teilung des Siegerlandes führte und zum anderen dazu, dass das Obere Schloss zum Sitz der katholischen und das Untere Schloss, das durch den Umbau des Franziskanerklosters entstand, zum Sitz der protestantischen Linie wurde. Nachdem 1743 beide Linien erloschen, ging die Grafschaft in den Besitz des Prinzen von Oranien und Fürsten von Nassau-Dietz über, womit Siegen zum Hauptsitz des gleichnamigen Fürstentums innerhalb des Königreichs Oranien-Nassau wurde. Nach den Wirren der napoleonischen Besatzung wurde das Siegerland 1815 preußisch, wodurch die historisch gewachsenen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Verbindungen nach Süden abbrachen und sich die Region nun nach Westfalen ausrichten musste. Heute ist Siegen eine Universitätsstadt und als Oberzentrum das südwestfälische Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum, das von metallverarbeitenden Betrieben geprägt ist.

Siegener Persönlichkeiten

Der wohl berühmteste Sohn der Stadt ist der Barockmaler und Diplomat Peter Paul Rubens, der hier 1577 geboren wurde und weshalb die Stadt den Beinamen "Rubensstadt" trägt. Auch die bekannte "Lottofee" Karin Tietze-Ludwig und die zweite Ehefrau von Helmut Kohl, Maike Kohl-Richter, sind gebürtige Siegener. Daneben ist Otto von Bismarck Ehrenbürger Siegens.

Sehenswürdigkeiten der Rubensstadt

Die wenigen erhaltenen historischen Bauwerke zeichnen ein Bild der jahrhundertelangen Besiedlung. So steht die Martinikirche auf Resten eines Vorgängerbaus aus dem 8. Jahrhundert. Die Nikolaikirche aus dem 13. Jahrhundert ist eine der seltenen sechseckigen Hallenkirchen, deren Turm ein goldenes Krönchen trägt. Auch der Gasometer, ein genieteter Kugelgasbehälter, ist nur einer von weltweit fünf noch existierenden dieser Bauart. Der Gasbehälter stellt die Sonne des maßstabsgetreuen Siegener Planetenmodells dar. Das Obere Schloss aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts steht als Höhenburg auf dem Siegberg und beheimatet seit 1905 das Regionalmuseum für Kunst-, Kultur- und Industriegeschichte, das Siegerlandmuseum. Im Unteren Schloss, dem Landesbehördenhaus, befindet sich die nassauische Fürstengruft. Sehenswert sind außerdem das Beatles-Museum, das Südwestfälische Eisenbahnmuseum, das Aktive Museum Südwestfalen und das Museum für Gegenwartskunst, dessen Schwerpunkt die Werke der Preisträger des Siegener Rubenspreises sind, mit dem an das Leben und Werk Peter Paul Rubens erinnert werden soll.

Besonderheiten der Universitätsstadt

Durch die Siegener Oberstadt verläuft die steilste deutsche Fußgängerzone. Die Kirmes Johannimarkt im Juni wird seit über 400 Jahren veranstaltet. Siegen ragt aber auch mit dem Siegerländer Firmenlauf, dem größten Laufereignis in Nordrhein-Westfalen, heraus.

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