Regensburg
Regensburg - ein Ausflug in die Vergangenheit
Regensburg, seit Juli 2006 UNESCO-Weltkulturerbe, gilt heute als am besten erhaltene mittelalterliche Großstadt Deutschlands. Die Stadt liegt am nördlichsten Punkt der Donau, im Grenzbereich der vier Naturgroßräume Fränkische Jura, Bayrischer Wald, Donau-Ebene und Niederbayrisches Tertiär-Hügelland.
Vom Römerlager zur Freien Reichsstadt
Erste Besiedlungen des Regensburger Donaubogens sind bereits aus der Steinzeit bekannt. Ein etwa 80 n. Chr. errichtetes römischen Kohortenkastell auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils Kumpfmühl weist darauf hin, dass um diese Zeit die Römer in der Region Fuß fassten. Auf Anordnung des Kaisers Mark Aurel wurde ab etwa 175 n. Chr. das Legionslager Castra Regina erbaut. Eine aus dem Jahr 179 n. Chr. erhaltene steinerne Inschrift von der Einweihung dieses Lagers gilt heute als Gründungsurkunde Regensburgs. Ab dem 6. Jahrhundert wurde Castra Regina unter dem Namen Reganespurc zur Herzogsresidenz der Agilofinger und zur ersten bayrischen Hauptstadt. Im 9. Jahrhundert zählte der Ort zu den wichtigsten Städten im ostfränkischen Karolingerreich. Im Jahr 1245 verlieh Kaiser Friedrich II. Regensburg das Recht zur Selbstverwaltung. Ab diesem Zeitpunkt galt die Stadt als souveränes Territorium.
Handelsstadt an der Donau
Regensburg wurde ab dem 10. Jahrhundert zum Dreh- und Angelpunkt für den Transithandel zwischen Russland und Frankreich und zu einem Umschlagplatz für Waren jeglicher Art. Von bedeutendem Vorteil war die günstige Lage am Kreuzungspunkt von Donau, Regen und Naab, da auf dem Wasserweg große Warenmengen schnell und sicher transportiert werden konnten. Aus Konstantinopel, Frankreich und Venedig kamen Luxusgüter wie Wolltuche, Seidenstoffe, Wein, Gewürze und Südfrüchte, die gegen Rohstoffe aus Russland, der Ukraine und Ungarn gehandelt wurden. Aus diesen Ländern brachten die Kaufleute Häute, Pelze, Vieh, Metall, Wachs und Sklaven mit. Aufgrund der veränderten politischen und wirtschaftlichen Strukturen schwand ab dem 15. Jahrhundert die Bedeutung der Stadt als Handelszentrum. Der Warenaustausch beschränkte sich in der Folgezeit auf Eisen, Salz und Wein.
Weltkulturerbe Regensburg
Die Altstadt von Regensburg wurde zusammen mit dem Stadtamthof im Juli 2006 zum Weltkulturerbe ernannt. Das gesamte Welterbe-Areal umfasst etwa 1000 Baudenkmäler und erstreckt sich über 183 Hektar. Damit entspricht es der Ausdehnung Regensburgs um 1320. Die dicht gedrängten Bauten in der Altstadt stammen mehrheitlich aus dem 12. bis 14. Jahrhundert. Da die Bautätigkeit nach dem Niedergang der Handelsmetropole weitgehend zum Erliegen kam, blieben große Bereiche der mittelalterlichen Stadtanlage in einzigartiger Geschlossenheit erhalten. Heute besitzt die Stadt den größten zusammenhängenden Bestand von romanischer und gotischer Baukunst nördlich der Alpen.
Sehenswürdigkeiten aus verschiedenen Epochen
Ein Stadtbummel in Regensburg gleicht einem Ausflug in vergangene Zeiten. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen der Regensburger Dom, das Domschatzmuseum, das Diözesanmuseum und die Domprobstei. Die Patrizierburg "Haus an der Heuport" und der 1680 erbaute Adlerbrunnen sind ebenfalls lohnenswerte Ziele. Von der zwischen 1135 und 1146 erbauten Steinernen Brücke brach Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Mai 1189 zum dritten Kreuzzug auf. Heute bietet sie einen wundervollen Blick auf das Stadttor und den Salzstadel. Nicht weit entfernt warten das "Wurstkuchl", die weltälteste Wurstbraterei, und das Donau-Schifffahrts-Museum auf Besucher. Auch die Umgebung Regensburgs hat einiges zu bieten, beispielsweise die Gedenkstätte Walhalla, die Befreiungshalle bei Kelheim, Schloss Wörth und die Burg Wolfsegg.
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