Pforzheim

Pforzheim

Die Stadt Pforzheim war in ihrer Gründungszeit eine römische Siedlung, die seit etwa 90 nach Chr. unter dem Namen "Portus" geführt wurde. Der Name der Siedlung bedeutet wörtlich übersetzt "Flussfurt" oder "Flusshafen". Dieser Siedlungsname deckt sich auch mit der Lage, da sie an der Römerstraße von Straßburg nach Cannstatt, über den Fluss Enz führt. Urkundlich wurde die Siedlung an den Flüssen Enz, Nagold und Würm, im Jahr 1065 von Heinrich IV. in einem Dokument erwähnt. Die Stadt war im 17. Jahrhundert eine badische Residenzstadt und wurde mehrmals von französischen Besatzungstruppen völlig zerstört. Der ehemalige Markgraf, Karl Friedrich von Baden, begründete im Jahr 1767 die Schmuck- und Uhrenindustrie. In einem Edikt wurde dem französischen Uhrmacher Jean Francois Autran genehmigt, eine Taschenuhrenfabrik in Pforzheim zu gründen. Im gleichen Jahr wurde eine Schmuckfabrik und eine Fabrik für feine Stahlwaren im Waisenhaus, einem ehemaligen Dominikanerkloster, gegründet. Um das Jahr 1900 waren circa 37.500 Menschen, die Hälfte der damaligen Einwohner der Stadt, in der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie beschäftigt. Durch die hohe Qualität der Uhren und Schmuckstücke erhielt die Stadt den Beinamen Gold- und Uhrenstadt. Im einzigartigen Schmuckmuseum der Stadt Pforzheim können Besucher zahlreiche Kostbarkeiten aus den Epochen der Schmuckindustrie betrachten. Die wertvollen Stücke werden im Reuchlinhaus, das im Stadtpark Pforzheims liegt, ausgestellt. Gegenüber des Reuchlinhauses ist die Edelsteinwelt beheimatet. Besucher erleben in diesem Museum die faszinierende Welt glitzernder Edelsteine, einzigartiger Kristalle und des Schmucks. Die verschiedenen Edelsteine, von Amethyst bis Zirkon, sowie Perlen und Mineralien aus vielen verschiedenen Kontinenten, werden in diesem Museum vorgeführt. Im Technischen Museum der Schmuck- und Uhrenindustrie haben Besucher der Stadt die Möglichkeit, die Fertigung von Schmuck zu betrachten. Ehemalige Mitarbeiter aus der Pforzheimer Schmuckindustrie, fertigen in diesem Museum Schmuckstücke und Zifferblätter für Uhren an Originalmaschinen. Die sogenannten "Schmuckwelten" runden das Angebot der zeitgenössischen Schmuckproduktion ab. Auf den Schau- und Verkaufsflächen, die wie ein Parcours aufgebaut sind, können Besucher Edelsteine durch riesige Lupen betrachten oder eine Wand aus Gold anfassen. In den Schmuckwelten finden außerdem in regelmäßigen Abständen Modenschauen, Ausstellungen und verschiedene Events statt. Zu den berühmtesten Söhnen der Stadt gehört der Philosoph, Humanist, Jurist und Diplomat Johannes Reuchlin. Er wurde im Jahr 1455 in Pforzheim geboren und verstarb im Jahr 1522 in Stuttgart. Durch die Übersetzung religiöser Texte aus dem Lateinischen, Griechischen und Hebräischen in die deutsche Sprache, gilt Reuchlin als Vorläufer der Reformatoren. Von 1502 bis 1513 war Reuchlin zudem als Richter im Schwäbischen Bund tätig. Eine berühmte Tochter der Stadt ist Bertha Benz. Bertha Benz wurde am 3. Mai 1849 in Pforzheim geboren und verstarb am 5. Mai 1944 in Ladenburg. Mit dem Patent-Motorwagen Nr.3 ihres Mannes, unternahm Bertha Benz und die Söhne Eugen und Richard, im Jahr 1888 die erste Fernfahrt von Mannheim in ihre Geburtsstadt Pforzheim. Mit dieser Fahrt überzeugte die Ehefrau von Carl Benz die Zweifler an der pferdelosen Kutsche und trug zum wirtschaftlichen Erfolg des Automobils bei. Die von Bertha Benz und ihren Söhnen zurückgelegte Strecke ist heute als Bertha Benz Memorial Route ausgeschildert und hat eine Länge von insgesamt 194 Kilometer.

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