Osnabrück

Osnabrück

Osnabrück ist heute die viertgrößte Stadt Niedersachsens mit rund 156.000 Einwohnern. Sie liegt im Südwesten des Bundeslandes nahe der Grenze zum Nachbarn Nordrhein-Westfalen. Im Mittelalter war sie als Prinzipalstadt ein bedeutendes Mitglied der Hanse in Westfalen, wovon auch der alte westfälische Name "Ossenbrügge" Zeugnis ablegt. Noch heute zeigt sich in der Sprache der Einwohner und in der Architektur die lange Zugehörigkeit zu der Region. Auch die Küche mit ihren Spezialitäten wie Grünkohl, Pumpernickel, Ramanken und Wurstebrot ist typisch für Westfalen und den Osnabrücker Raum. Die Ursprünge Osnabrücks liegen allerdings weitaus tiefer. Der Ort entstand an einem wichtigen Knotenpunkt alter Handelsstraßen, die auch in der Gegenwart zu den bedeutendsten Verkehrsachsen in Europa gehören. Karl der Große gründete hier um 780 einen Bischofssitz, der das Wachstum des bis dahin relativ kleinen Marktfleckens entscheidend beschleunigte. Über die Jahrhunderte bis heute hat sich Osnabrück zu einem attraktiven Standort für die Wirtschaft entwickelt, zum Beispiel als herausragendes Logistikzentrum in Nordwestdeutschland und für große Unternehmen der Metall-, Auto- und Papierbranche. Die Stadt ist aber auch ein lebenswerter Ort mit viel Kultur und geschichtlichem Hintergrund. Das Wahrzeichen und eine von vielen Sehenswürdigkeiten ist das Osnabrücker Rathaus von 1512. Weitere Zeugnisse für die lange Geschichte sind Bauten wie das barocke Schloss, in dem der Fürstbischof Ernst August I. residierte oder der Bucksturm, ein Teil der alten Stadtmauer. Entspannung finden Einheimische und Besucher im Zoo, im Botanischen Garten der Universität oder im Bürgerpark, der ältesten öffentlichen Grünfläche Osnabrücks. Als Oberzentrum der Region bietet die Stadt eine große Zahl und Vielfalt an Veranstaltungen, darunter regelmäßig vor Ostern die Osnabrücker Kammermusiktage, das bekannte European Media Art Festival oder die beliebte "Maiwoche" mit Kirmes und viel Unterhaltung. An Osnabrücks noch recht junger Universität (gegründet 1974) sowie der Hochschule sind rund 22.000 Studenten eingeschrieben - bezogen auf die gesamte Bevölkerung ein sehr hoher Anteil (etwa 14 %). Die Universität ist vor allem bekannt für die Fakultäten Natur-, Sozial-, Geistes-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. Im letzteren Bereich liegen die Schwerpunkte auf Europäischem und Wirtschaftsrecht. Zukünftige Rechtsanwälte und Juristen können hier schon im Grundstudium Zusatzausbildungen absolvieren, Fremdsprachenkurse mit Muttersprachlern als Dozenten belegen und die Rechtsordnungen anderer Staaten kennen lernen. Osnabrück ist unter mehreren Aspekten besonders bedeutsam für die deutsche und europäische Rechtsgeschichte. Zum einen wurden dort parallel zu Münster die Friedensverhandlungen am Ende des Dreißigjährigen Krieges geführt und zum Abschluss gebracht. Zum anderen gab es zwischen Reformation und Säkularisierung eine besondere Bestimmung. Die Konfession der Fürstbischöfe hatte in jeder Amtszeit zu wechseln, so dass ein evangelischer auf einen katholischen Amtsinhaber folgte, ein katholischer auf einen evangelischen usw. Damit war das Fürstbistum Osnabrück das erste deutsche Staatsgebiet mit einer konfessionellen Gleichstellung. Einer der berühmtesten Söhne Osnabrücks ist der Jurist und Rechtsanwalt Justus Möser (1720-1794). Er wuchs in der Stadt auf und kehrte nach dem Studium dorthin zurück. Seine Studien des römischen und germanischen Rechts und die daraus resultierenden Ideen bilden den Grundstein des deutschen Rechtssystems der Gegenwart. Möser ist nur eine von vielen wichtigen Persönlichkeiten, die der Ort hervorgebracht hat.

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