Neuss

Die Geschichte der Stadt Neuss

Neuss, das nachweislich seit 1190 Stadt ist, ist einer der ältesten Orte Deutschlands. Der heutige Name leitet sich vom römischen Legionslager Novaesium ab, das um 16 vor Christus am Zusammenfluss von Erft und Rhein errichtet, als eine der vier Ausgangsbasen im Germanenfeldzug genutzt, als Endpunkt einer römischen Fernstraße durch Gallien diente und erst im 3. Jahrhundert unserer Zeit aufgegeben wurde. Um das Legionslager entstand eine Zivilsiedlung für die Soldatenfamilien. Diese bestand auch nach Abzug der Soldaten fort und entwickelte sich von einer antiken römischen zu einer frühmittelalterlichen fränkischen Siedlung. Seit 1050 werden hier die Reliquien des Stadtpatrons St. Quirinus von Neuss im eigens dafür errichteten Neusser Quirinus-Münster aufbewahrt, wohin sich im Mittelalter viele Pilger auf den Weg machten. Aufgrund der strategisch günstigen Lage sah sich Neuss mehrmals einer Belagerung ausgesetzt, so auch 1474/75, denen die Stadt standhaft trotzte und wofür diese vom Kaiser mit zahlreichen Privilegien, wie mit den Rechten einer Hansestadt, ausgestattet wurde. Beim verheerenden Stadtbrand 1586 und im Zweiten Weltkrieg wurde die heutige Großstadt zweimal fast vollständig zerstört. Im 19. Jahrhundert kam es mit der Eisenbahn und dem Rheinhafen zu einem dauerhaften wirtschaftlichen Aufschwung.

Neusser Persönlichkeiten

In Neuss wurde 1170 die heilige Hildegunde geboren, die ebenfalls als Stadtpatronin verehrt wird. Aber auch Persönlichkeiten, wie die Politikerinnen Rita Süssmuth und Annette Schavan sowie die Schriftstellerfamilie Wolfgang, Heike und Rebecca Hohlbein, sind entweder gebürtige Neusser, leben oder wirken hier.

Neusser Sehenswürdigkeiten

Die rund 152.000 Einwohner zählende Großstadt am linken Ufer des Niederrheins wartet mit einer Reihe bedeutender architektonischer, kultureller, garten- und landschaftsbaulicher Sehenswürdigkeiten, wie mit dem Botanischen Garten oder dem Rosen- und Stadtgarten, auf. Allen voran ist das Quirinus-Münster das Neusser Wahrzeichen, das 2009 den Ehrentitel einer päpstlichen Basilica minor verliehen bekam. Die Christuskirche, die Dreikönigenkirche, die Marienkirche und die Klosterkirche St. Sebastian sind weitere sehenswerte Sakralbauten. Mit viel Liebe zum Detail wurden historische Schätze der Architektur vor dem Verfall bewahrt, wie das "Alte Kaffeehaus", das älteste erhaltene Gebäude der Stadt, das Vogt- und Dinghaus zu den Heiligen Drei Königen oder der Blutturm. Seit 1604 ist die Gaststätte "Em Schwatte Päd" in der Neusser Innenstadt belegt, sie ist das älteste niederrheinische Lokal, das auch heute noch seine Pforten öffnet. Das Schützenwesen hat in Neuss eine lange Tradition, wovon das Rheinische Schützenmuseum "Haus Rottels" berichtet. Ein Ausflugsziel mit viel Ausdruckskraft ist das Museum Insel Hombroich, das das Nebeneinander von Natur, Architektur und Kunst auf dem Areal der ehemaligen NATO-Raketenstation präsentiert, unter anderem mit Druckgrafik im Feld-Haus und einer Kunstsammlung in der Langen Foundation.

Neusser Besonderheiten

Typisch für die niederrheinische Stadt ist das Sauerkraut, das seit 1861 hier hergestellt wird und neuerdings auch als Wurstspezialität "Nüsser Kappeswoosch" mit Schweinefleisch, wie als Fleischwurst, Grillwürstchen oder Fleischkäse, erhältlich ist. Nüss, wie die Stadt in der Neusser Mundart heißt, ist außerdem für das Neusser Bürger Schützenfest im August bekannt. Bei diesem Festumzug nehmen regelmäßig bis zu 7.000 Schützen aus nah und fern teil. Daneben sorgt der Neusser Karneval für gute Stimmung und können beim internationalen Neusser Sommernachtslauf Freizeit- und Profisportler um die Wette laufen.

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