Herne

Herne - die zweitkleinste Großstadt Deutschlands

Mit diesem Titel darf sich die Stadt im Ruhrgebiet zumindest der Fläche nach brüsten. Mit einer Fläche von lediglich rund 51 km² zählt sie nach Offenbach am Main zu den flächenkleinsten Großstädten der Bundesrepublik, auch wenn sie mit rund 154.000 Einwohnern doch signifikant über den Anforderungen zur Großstadt liegt. Direkt im Ruhrgebiet des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen gelegen, ist die heutige Stadt mitsamt ihren Grenzen ein Ergebnis langjähriger und kontinuierlicher Gebietsreformen von umliegenden Gemeinden. Die Einwohnerzahlen konnten sich dadurch in den letzten 8 Jahrzehnten beinahe verdoppeln.

Deutschlands prägender Faktor für den Bergbau

Noch immer ist das Stadtbild von Herne maßgeblich durch die Bergbauvergangenheit geprägt. Von Shamrock bis Friedrich der Große lebte die Stadt in den vergangen Jahrzehnten und Jahrhunderten vom Bergbau, wobei einige regionale Vereine diese Tradition bis heute aufrechterhalten - auch wenn das Berufsbild mittlerweile eher zur Rarität geworden ist. Erwähnt wurde die Großstadt als "Hernes" beziehungsweise "haranni" erstmals im Jahr 880. Im 19. Jahrhundert meistert das mittlerweile kleine Dorf schließlich langsam den Aufstieg zur Industriestadt, der mit dem Bau der Zeche Shamrock im Jahr 1856 schließlich seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht - lediglich ein Jahr später folgen dann auch offiziell die Stadtrechte. Im zweiten Weltkrieg wurde die Stadt zeitweise, bedingt durch eine Bombensprengung der deutschen Wehrmacht, nahezu vollständig vom Rest des Landes abgetrennt und kurze Zeit später durch die Alliierten Kräfte besetzt. Luftangriffe verwüsteten zuvor einen beachtlichen Teil der Stadt, der nach dem zweiten Weltkrieg jedoch wieder aufgebaut wurde. Mittlerweile verfügt Herne über ein ausgeprägtes Netz an Öffentlichen Verkehrsmitteln, hat sich den Titel als Industriestadt aber weitestgehend erhalten.

Veranstaltungen in der Bergbau-Stadt

Die "Tage Alter Musik" gelten als ein kulturelles Ereignis von internationalem Rang und werden jährlich veranstaltet. Die Veranstaltung findet seit dem Jahr 1976 statt und gilt für Alte Musik weltweit als eines der renommiertesten Festivals. Seit dem Jahr 2002 finden außerdem die Wanner Mondnächte statt, die ebenfalls weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind und viele Touristen sowie Anwohner aus den umliegenden Regionen anziehen. Die jährlich stattfindende Kunstmesse in den Flottmann-Hallen ist für Kunstinteressierte und Jugendliche von elementarer Bedeutung, auch weil hier der Stadtpreis für junge Kunst (KUBO) verliehen wird. Herne ist außerdem Austragungsort für das deutschlandweit zweitgrößte Volksfest: die Cranger Kirmes. Diese wird ab dem ersten Freitag vom August für insgesamt zehn Tage veranstaltet und zieht jährlich zwischen 4 und 5 Millionen Besucher über diese Dauer an.

Sehenswürdigkeiten und beliebte Ausflugsziele

Für Touristen ist das Wasserschloss Strünkede, das auch als Wahrzeichen der Stadt gilt, unbedingt einen Ausflug wert. Im Kern ist es eine mittelalterliche Burg aus dem 17. Jahrhundert, die von außen aber prunkvoll hergerichtet wurde - zudem ist sie, ganz entsprechend ihres Namens, weitestgehend von Wasser umgeben. Im angeschlossenen Schlosspark samt Stadion wurden früher regelmäßig Spiele der ersten deutschen Fußball-Bundesliga ausgetragen. Auch die Kreuzkirche der Stadt genießt kulturhistorisch ganz besondere Bedeutung. Das ist vor allem dem noch erhaltenen Orgelwerk zu verdanken, welches mit seiner 130-jährigen Geschichte zu den ältesten im Ruhrgebiet zählt - und den Weltkrieg weitestgehend gut überstehen konnte. Erbaut wurde es vom bekannten Orgelbauer Schulze und Söhne.

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