Recklinghausen

Recklinghausen Eine Stadt mit Geschichte

Recklinghausen geht auf einen karolingischen Königshof zurück, den Karl der Große um 800 zur Sicherung des Frankenreichs errichten ließ. Vor den Toren des Königshofes entstand eine kleine Marktsiedlung, die ab dem 11. Jahrhundert zu einem blühenden Handelszentrum heranwuchs und 1017 als "Ricoldinchuson" zum ersten Mal schriftliche Erwähnung fand. Stück für Stück erhielten die Recklinghäuser städtische Privilegien, so ist das Münzrecht seit etwa 1100 belegt, was die Stellung als Handelszentrum unterstreicht. 1236 wurden weitere Stadtrechte erteilt, womit die Marktsiedlung zur Stadt aufstieg. Darüber hinaus war hier der Sitz des Gerichtsbezirks "Vest Recklinghausen", der sich zwischen Lippe und Emscher erstreckte. Nach einem verheerenden Stadtbrand im Jahr 1500, dem ein Großteil der Stadt zum Opfer fiel, wurde die einstige Hansestadt wieder zu einer typischen, dörflich geprägten Ackerbürgerstadt, die sehr unter den Besatzungen während der zahlreichen Glaubenskriege zu leiden hatte und nach dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeteilt wurde. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte Recklinghausen einen enormen Aufschwung, als 1855 ein Kohleflöz entdeckt und ab 1869 mit dem Bau der ersten von drei Zechen begonnen wurde. Die wirtschaftliche Bedeutung und die Bevölkerung nahmen im Zuge des Kohlebergbaus innerhalb kurzer Zeit zu, bis zwischen 1961 und 1965 die Zechen nach und nach geschlossen wurden. Die Kreisstadt hat seither einen gewaltigen Strukturwandel von der Bergbaustadt hin zur Dienstleistungs- und Einkaufsstadt mit einer hohen Dichte an großen Warenhäusern und Geschäften jeder Art erlebt und ist heute Verwaltungssitz des Landkreises mit der höchsten Einwohnerzahl in Deutschland.

Recklinghäuser Persönlichkeiten

Viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens stehen mit der Großstadt im nördlichen Ruhrgebiet in Verbindung. So ist der erste Bundespräsident nach dem Zweiten Weltkrieg, Theodor Heuss, Ehrenbürger Recklinghausens. Namhafte Recklinghäuser sind zudem der Moderator und Redakteur Dietmar Ossenberg, die Politikerin Renate Künast, der Schauspieler Ralf Moeller und der Entertainer Hape Kerkeling.

Recklinghäuser Sehenswürdigkeiten

Die frühere Bergbaustadt beherbergt mit dem Ikonen-Museum die bedeutendste Sammlung ostkirchlicher Kunst außerhalb der orthodoxen Welt, die mehr als 3.000 Ikonen, Miniaturen und Stickereien umfasst. In der Kunsthalle im alten Hochbunker wird in einer außergewöhnlichen Umgebung Kunst verschiedener Stilrichtungen, insbesondere die preisgekrönten Werke des Recklinghäuser Kunstpreises "junger westen", ausgestellt. Im Institut für Stadtgeschichte wird die Vergangenheit der Stadt und des Vests Recklinghausen anhand von Originaldokumenten und -exponaten wieder lebendig. Mit dem elektrischen Strom änderte sich das Leben grundlegend und das mit einem atemberaubenden Tempo. Das Museum Strom und Leben im Umspannwerk erzählt die Geschichte der Elektrizität und stellt eine Station auf der "Route der Industriekultur" durch das Ruhrgebiet dar. Das Postgeschichtliche Museum hingegen beleuchtet die Entwicklung der Post im authentischen Ambiente der Hauptpost. Und für Hobbyastronomen empfiehlt sich die Westfälische Volkssternwarte mit Planetarium. Architektonisch fallen die wenigen erhaltenen Fachwerk- und Bürgerhäuser, wie die "Alte Apotheke", der etwa 200 Meter lange Rest der Stadtmauer mit zwei Türmen, die zwei Fördertürme der ehemaligen Zechen als Industriedenkmale und das Recklinghäuser Wahrzeichen, die Propsteikirche St. Peter, ins Auge.

Recklinghäuser Besonderheiten

Die Ruhrfestspiele, für die Recklinghausen überregional bekannt ist, finden seit dem Sommer 1947 alljährlich statt. Im Oktober werden beim Lichtspektakel "Recklinghausen leuchtet" einzelne Gebäude mit einer einzigartigen Beleuchtung in Szene gesetzt und am 5. Dezember zieht der traditionelle Nikolausumzug durch die Altstadt. Mit der Neuen Philharmonie Westfalen hat das größte nordrhein-westfälische Landesorchester hier seinen Sitz.

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